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Kaufnebenkosten 2025: Immobilien in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Kaufnebenkosten 2025: Immobilien in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Kaufnebenkosten – also bekannt als Erwerbsnebenkosten – sind die zusätzlichen Kosten, die beim Immobilienkauf über den eigentlichen Kaufpreis hinaus anfallen. Je nach Land und Region können diese Nebenkosten beträchtlich sein und etwa 5 % bis 15 % des Kaufpreises ausmachen. In diesem Beitrag erfährst du, welche Kaufnebenkosten 2025 in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf dich zukommen, wie hoch sie typischerweise sind und wer sie bezahlt. So kannst du Überraschungen vermeiden und dein Budget realistisch planen.

Kaufnebenkosten in Deutschland (2025)

In Deutschland sind die Kaufnebenkosten vergleichsweise hoch. Je nach Bundesland und Kaufkonstellation musst du rund 9 % bis 15 % des Kaufpreises zusätzlich einplanen. Hier die wichtigsten Posten im Überblick:

Grunderwerbsteuer (Deutschland)

Beim Erwerb einer Immobilie fällt in Deutschland die Grunderwerbsteuer an. Grundsätzlich zahlt sie der Käufer, was im Kaufvertrag festgelegt wird. Die Höhe richtet sich nach dem Bundesland, in dem die Immobilie liegt, und beträgt zwischen 3,5 % und 6,5 % des Kaufpreises.

Notar- und Grundbuchkosten (Deutschland)

Notarkosten und Grundbuchkosten entstehen, weil in Deutschland jeder Immobilienkauf notariell beurkundet und der Eigentumsübergang im Grundbuch eingetragen werden muss. Diese Gebühren sind gesetzlich geregelt (Gebührenordnung) und richten sich nach dem Kaufpreis.

Maklerprovision (Deutschland)

Maklergebühren werden fällig, wenn ein Immobilienmakler den Kauf vermittelt hat. Deutschland hat hier Ende 2020 neue Regeln eingeführt, um Käufer zu entlasten. Seitdem gilt: Beauftragt der Verkäufer den Makler, muss er mindestens 50 % der Provision übernehmen. Der Käufer zahlt maximal die andere Hälfte. Einseitig die gesamte Courtage auf den Käufer abzuwälzen, ist nicht mehr erlaubt.

Weitere Nebenkosten (Deutschland)

Neben Steuern, Notar und Makler können beim Kauf in Deutschland noch kleinere Posten anfallen:

Deutschlandweit gilt: Kaufnebenkosten werden immer zusätzlich zum Kaufpreis fällig und sind vom Käufer meist aus eigenem Erspartem zu zahlen (da Banken meist nur den Kaufpreis finanzieren). Die Summe kann hier leicht fünfstellig werden, daher kalkuliere konservativ.

Kaufnebenkosten in Österreich (2025)

In Österreich liegen die Kaufnebenkosten insgesamt bei etwa 10 % des Kaufpreises – dieser Wert dient oft als Faustregel. Im Einzelfall kann es etwas mehr oder weniger sein (z. B. wenn kein Makler involviert ist oder spezielle Förderungen gelten). Hier die wichtigsten Kostenpunkte:

Grunderwerbsteuer (Österreich)

Auch in Österreich wird bei jedem Immobilienkauf die Grunderwerbsteuer fällig. Sie beträgt einheitlich 3,5 % des Kaufpreises (bei entgeltlichen Käufen). Dieser Prozentsatz ist landesweit gleich – es gibt keine regional unterschiedlichen Steuersätze wie in Deutschland. In den meisten Fällen zahlt der Käufer die Steuer, was so im Kaufvertrag vereinbart wird.

Grundbuch-Eintragungsgebühren (Österreich)

Damit du als neuer Eigentümer im Grundbuch eingetragen wirst, verlangt der Staat eine Eintragungsgebühr. Diese liegt normalerweise bei 1,1 % des Kaufpreises. Zusätzlich wird bei Finanzierung mittels Bankkredit eine Gebühr für die Eintragung des Pfandrechts (Hypothek) in Höhe von 1,2 % der Darlehenssumme fällig. Diese Gebühren sind wie eine Art “staatliche Verwaltungskosten” zu verstehen.

Notar- oder Rechtsanwaltskosten (Österreich)

In Österreich wird der Kaufvertrag für eine Immobilie in der Regel von einem Notar oder Rechtsanwalt erstellt und treuhändisch abgewickelt. Dafür fallen Vertragskosten an, die üblich bei rund 2 % bis 3 % des Kaufpreises liegen. Die genauen Gebühren richten sich nach dem offiziellen Tarif (Notariatstarif bzw. Rechtsanwaltstarif) und dem Aufwand. Oft kann man aber auch ein Pauschalhonorar vereinbaren.

Maklerprovision (Österreich)

Maklergebühren fallen an, wenn ein Immobilienmakler den Kauf vermittelt hat. In Österreich sind die Höchstprovisionen gesetzlich gedeckelt (Maklergesetz und -verordnung) – sie richten sich nach dem Kaufpreis:

Weitere Nebenkosten (Österreich)

In Österreich sind neben den großen Brocken (Steuer, Gebühren, Makler, Vertrag) noch folgende Nebenkosten bzw. Punkte zu beachten:

Insgesamt solltest du in Österreich mit Nebenkosten um 10 % des Kaufpreises kalkulieren. Durch die befristete Gebührenbefreiung 2024/25 könnten es derzeit auch etwas weniger sein. Prüfe unbedingt, ob du davon profitieren kannst – das spart tausende Euro.

Kaufnebenkosten in der Schweiz (2025)

In der Schweiz sind die Kaufnebenkosten im Schnitt etwas geringer als in Deutschland oder Österreich. Man rechnet grob mit bis zu 5 % des Kaufpreises, die als Nebenkosten anfallen, häufig sogar weniger. Allerdings hängt in der Schweiz viel vom jeweiligen Kanton ab, da Steuern und Gebühren kantonal geregelt sind. Hier die wichtigsten Kostenpunkte:

Handänderungssteuer (kantonale Grunderwerbsteuer)

Die Handänderungssteuer ist das Pendant zur Grunderwerbsteuer und kann – je nach Kanton – den größten Posten der Nebenkosten ausmachen. Nicht alle Kantone erheben diese Steuer: Einige verlangen **eine prozentuale Steuer (typisch 1–3 % vom Kaufpreis), andere nur eine fixe Gebühr, manche (wie z. B. der Kanton Schwyz) haben sie abgeschafft. Es gibt auch Kantone, die die Steuer als Gebühr gestalten – z.B. in Zug zahlt man stattdessen einen Stundensatz für den Grundbuchaufwand.

Notariatskosten (Schweiz)

In der Schweiz muss jeder Immobilienkauf öffentlich beurkundet werden, meist durch einen Notar. Die Notariatsgebühren sind kantonal unterschiedlich geregelt:

Grundbuchgebühren (Schweiz)

Für die Eintragung des Eigentumsübergangs im Grundbuch erhebt das Grundbuchamt Gebühren. Diese Gebühren sind in der Regel relativ gering (im Promillebereich des Kaufpreises). Oft liegen sie unter 1 % des Kaufpreises – häufig deutlich darunter.

Maklerprovision (Schweiz)

Interessanterweise ist die Maklerprovision in der Schweiz meistens kein Thema für Käufer. Warum? Weil in der Schweiz das Bestellerprinzip gilt: Wer den Makler beauftragt, bezahlt ihn. In der Regel wird ein Makler vom Verkäufer engagiert, also zahlt auch der Verkäufer die Provision.

Weitere Nebenkosten (Schweiz)

Einige zusätzliche Punkte, die beim Immobilienkauf in der Schweiz auftreten können:

Insgesamt sind die Kaufnebenkosten in der Schweiz moderat. Rund 3–5 % vom Kaufpreis musst du als Käufer typischerweise an Eigenkapital für Steuern, Gebühren und Notar einplanen. Das nimmt sich im Vergleich zu Deutschland (~10–15 %) recht günstig aus. Beachte aber, dass z. B. in Zürich von diesen 5 % ein großer Teil auf die Handänderungssteuer (1,5 %) und Notar/Grundbuch (~0,5–1 %) entfällt, während in Schwyz fast gar keine Steuern anfallen. Es lohnt sich, die kantonalen Regelungen genau anzuschauen, wenn du grenznah suchst.

Unterschiede auf einen Blick: Deutschland vs. Österreich vs. Schweiz

Zum Abschluss fassen wir die wichtigsten Unterschiede der Kaufnebenkosten in D-A-CH zusammen:

Fazit: Egal, wo du kaufst – informiere dich vorab gründlich über alle Kaufnebenkosten und kalkuliere sie in dein Budget ein. Die genannten Prozentsätze helfen dir, einen Anhaltspunkt zu haben. In Deutschland und Österreich solltest du mindestens 10 % on top des Kaufpreises zurückhalten (in Deutschland eher mehr, je nach Bundesland), in der Schweiz rund 5 %. Vergiss nicht, dass Banken diese Nebenkosten meist nicht finanzieren – du brauchst also genügend Eigenkapital.

Mit diesem Wissen bist du gut gerüstet, um die Immobilienkauf-Nebenkosten 2025 in D-A-CH einzuschätzen. Und keine Sorge: Du musst nicht alles selbst im Kopf ausrechnen. Es gibt digitale Helfer – zum Beispiel Tools wie immoklar.com, die automatisch alle Nebenkosten für dein Kaufvorhaben und die jeweilige Region berechnen. So behältst du den Überblick und kannst deinen Traum vom Eigenheim fundiert planen, ohne von unerwarteten Gebühren überrascht zu werden.

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